Vom Big Apple in die Khao San Road - Zimt und Pflaume umrunden die Welt. Stationen sind Kenia, New York, L.A., Neuseeland, Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Sonntag, Februar 04, 2007

Die Stadt der Blumenkinder

San Francisco ist ohne Frage eine Stadt mit Flair. Ob den jeder gleich erlebt wissen wir nicht, aber wir haben unsere ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Weil wir erstmal keine Hippies gefunden haben (sondern ein sehr liebes, aelteres Ehepaar mit 5 Katzen) sind wir ins Conservatory of Flowers gegangen, wo wir dann doch ganz unverhofft einige Ueberbleibsel der Blumenkinder gefunden haben. Neben den tropischen Pflanzen, die uns zu allerlei Telemakro-Aufnahmen inspiriert haben (Bilder folgen, Thomas :)) gab es eine Ausstellung zum Thema - nun nennen wir es inneren Frieden. Wir wollen einfach mal jedem den Brief von Chief Seattle an den weissen Mann, der das Land der Indianer kaufen will ans Herz legen. Starke Worte darueber, dass wir Menschen, ob es uns gefaellt oder nicht immer Brueder bleiben. Googelt es mal.

Natuerlich haben wir auch die todesmutige Ueberquerung der Golden Gate Bridge auf uns genommen - aber bei der Haelfte haben wir umgedreht, weil die Aussicht erstens halb so schoen und die Bruecke zweitens eh symmetrisch ist.

Was dagegen eine Lieblingsbeschaeftigung wurde, war das auf und Abspringen auf Cable Cars. Yippee!

Mit unseren Hosts hatten wir endlich mal Gelegenheit vernuenftige Gespraeche ueber die vielen Obdachlosen und die sozialen Probleme in den USA zu fuehren. Die Jugendlichen die uns vorher aufgenommen haben, meinten immer bloss dass es in California ja so warm ist, dass obdachlos sein ganz gemuetlich waere. In Wirklichkeit gibt es hier eine sehr unzureichende Arbeitslosenversicherung, die nur 6 Monate einen Bruchteil des Gehalts zahlt und somit viele Leute vor den Ruin stellt. Es ist ein uebliches Phaenomen, dass junge Geschaeftsleute, die arbeitslos werden "uebergangsweise" in ihr Auto ziehen, weil sie kein Geld fuer die Miete haben. Gar nicht zu denken an health insurance. Denn Krankenversicherung wurde hier zwar frueher meistesn vom Arbeitgeber gezahlt gibt es aber kaum mehr und da man das Geld auch wo anders ausgeben kann sind 47 Millionen Amerikaner nicht krankenversichert. Versicherung fuer den Zahnersatz hat kaum einer, weil das zu teuer ist. Das hat sich nicht einmal mehr Kyle geleistet, der Zahnarzt werden will und deswegen in LA 14 Jahre studiert und jedes Jahr 90 000 $ Schulden macht. Er wird ja eine halbe Million pro Jahr bekommen wenn er mal arbeitet - so hofft er.

Wir muessen eingestehen, dass sich nach einem halben Monat USA der Verdacht erhaertet, dass in diesem Land ganz gehoerig etwas falsch laueft. Voellig unabhaengig vom Patriote Act ...

Jetzt sind wir im Backpackers Paradise Hostel und warten auf morgen und unseren Flug nach Auckland. Ein bisschen Deutsch ist uns dabei ueber den Weg gelaufen: Der wohlklingende Satz eines Billard-Profis "Verfickte fickende Kacke"

Damit schliessen wir den heutigen Bericht. WEil die Internetmaschine hier auf Dollar frisst.

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