Vom Big Apple in die Khao San Road - Zimt und Pflaume umrunden die Welt. Stationen sind Kenia, New York, L.A., Neuseeland, Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Freitag, März 02, 2007

Schreibarbeit

Auf Reisen laesst es sich nicht immer leicht schreiben, aber dass ich es ganz vernachlaessige stimmt so nicht. Hier will ich zwei Gedichte einstellen, die waehrend der Fahrt durch Neuseeland entstanden sind - obwohl man ihnen das nicht unbedingt anmerkt. Ausserdem hab ich noch eine Kurzgeschichte in Arbeit, die genauso wenig das Reisen zum Thema hat...

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Die Morgensonne scheint auf das Meer,
wie auf einen zerbrochenen Spiegel.
Voegelschreie klirren durch den Dunst.
Mit grossen Schlucken trinken Wellen,
was gestern noch gewsesen.
Es fehlt ein Korn im Sand der Zeit.
Meine Haut liegt am Strand vergessen,
wird zu Leder.
Wie das falsch geschliffene Uhrwerk,
ticke ich an der Zeit vorbei.
Der Wind kennt keinen Rhythmus
Traenen keine Melodie.
Abschied waehrt fuer immer, Erinnerung
ist nur ein Schluck aus salzigem Wasser.
Ich umarme einen Leichnam, der auf
einem kleinen Floss in die Vergaenglichkeit treibt.
Ich klammere mich an ihn, aus Angst, zurueck-
zu schwimmen, wo das Meer den Stein des Lebens
hoehlt.


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Im Waschsalon ein Maedchen steht
Luise heisst und mich in die Seite kneift
Eine huebsche Nase hat und ihren Nabel zeigt
Luise schnattert und verbuergt, was sie einmal
im Schnabel hat, laesst sie nicht mehr los.
Und Lulu seift und beisst sich auf die erdbeerrote
Unterlippe, waehrend ich Kopf und Kragen in
Lauge bade und die Bemerkung wage:
"Auf Solopfaden koennen Weggefaehrten wenig
schaden"
Die Maschine trommelt, die Waesche fliegt wie wild
umher, die Seife duftet und Luise wirft ihr Haar
zur Seite und offenbart mir tauben Ohres, waehrend
mein Mund die Lippen schuerzt, dass sie keineswegs
allein, sondern gluecklich vergeben sei.

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